Vater unser im Himmel;
Our Father in heaven,
Pater noster, qui es in caelis:
Πάτερ ἡμῶν ὁ ἐν τοῖς οὐρανοῖς·

Aufrecht stehend und mit geschlossenen Beinen richten wir die Arme weit ausgestreckt (wie ein Kelch) zum Himmel, atmen tief ein und sprechen während wir ausatmen die erste Zeile des Vaterunser.

geheiligt werde dein Name.
hallowed be your name.
sanctificetur nomen tuum.
Ἁγιασθήτω τὸ ὄνομά σου·

Wir kreuzen die Hände flach über dem Herzen, atmen dabei erneut tief ein und sprechen während des Ausatmens die zweite Zeile des Gebets.
Dabei richten wir unsere Aufmerksamkeit auf unsere Herzregion und stellen uns die hebräische Umschreibung des Gottesnamens “Mein Herr” - “Adonai” vor:

Dein Reich komme.
Your kingdom come.
Adveniat regnum tuum.
ἐλθέτω ἡ βασιλεία σου·

Ruhig atmen wir weiter. Nun folgt ein großer Ausfallschritt, dabei nehmen wir das rechte Bein nach vorne und beugen das Knie, das Linke strecken wir nach hinten. Der Oberkörper bleibt gerade während wir den Kopf in den Nacken legen und unsere Augen zum Himmel richten. Unsere Arme strecken wir paralell zum Kopf weit nach oben und greifen mit gestreckten Fingern gen Himmel. Dabei atmen wir tief ein und sprechen während des Ausatmens die nächste Zeile.

Dein Wille geschehe,
Your will be done,
Fiat voluntas tua,
γενηθήτω τὸ θέλημά σου,

Anschließend nehmen wir erneut eine aufrechte Körperhaltung ein.
Den Kopf leicht in den Nacken gelegt und den Blick zum Himmel gerichtet, strecken wir unsere Arme nach links und rechts weit über dem Kopf aus, grätschen unsere Beine zu beiden Seiten etwas über die Hüftpartie hinaus, atmen bewusst tief ein und sprechen beim Ausatmen den nächsten und vierten Teil des Gebets.

wie im Himmel so auf Erden.
on earth as in heaven.
sicut in caelo, et in terra.
ὡς ἐν οὐρανῷ καὶ ἐπὶ γῆς·

Aufrecht stehend führen wir nun unsere Beine wieder zusammen, machen ein Holkreuz und halten die Arme gestreckt über dem Kopf, die Fingerspitzen zum Himmel gerichtet, atmen wir tief ein und sprechen während des Ausatmens: Wie im Himmel.
Daraufhin knien wir uns auf dem Boden nieder, sodass unser Gesäß auf den Unterschenkeln aufsitzt. Unseren Kopf neigen wir leicht nach vorne und richten unseren Blick vor uns auf den Boden dabei berühren wir möglichst mit flacher Hand den Fußboden. Wir atmen neuerlich tief ein und sprechen beim Ausatmen den zweiten Teil der Zeile: So auf Erden.

Unser tägliches Brot gib uns heute.
Give us today our daily bread.
Panem nostrum supersubstantialem (cotidianum) da nobis hodie.
Τὸν ἄρτον ἡμῶν τὸν ἐπιούσιον δὸς ἡμῖν σήμερον·

In der selben Position nehmen wir die Arme vom Boden und führen diese etwa in Höhe unserer Brust vor uns zusammen, sodass die Handflächen einander berühren und eine offene Schale bilden. Dabei atmen wir wiederum tief ein und richten unseren Blick wie auch unsere ganze Aufmerksamkeit auf unsere Innenhandflächen. Wir stellen uns vor, dass wir das Brot des Lebens und damit all das, was für unser Christ- und Menschsein, unsere Existenz notwendig und wichtig ist, aus der gütigen Hand Gottes empfangen. Während dieser Imagination atmen wir entspannt aus und sprechen in Demut und voll Vertrauen den sechsten Teil des Vaterunser.

Und vergib uns unsere Schuld,
Forgive us our sins ,
Et dimitte nobis debita nostra,
καὶ ἄφες ἡμῖν τὰ ὀφειλήματα ἡμῶν,

Wiederum atmen wir tief ein, lassen den Oberkörper auf unsere Oberschenkel sinken, sodass unsere Brust die Knie berührt. Zudem strecken wir unsere Arme weit nach vorne und legen sie mit den Handflächen nach unten auf den Boden. Unsere Stirn sollte dabei ebenso den Boden berühren. Dabei atmen wir aus und sprechen zugleich die siebte Zeile.
Hilfreich kann bei dieser Übung sein, wenn wir uns vorstellen, wie aus unseren Gedanken, aber auch all unseren Gliedern, jegliche uns bedrückende Erinnerung, jede unheilvolle Begegnungen, uns lähmende Sucht, Angst etc., über die Arme und Handflächen aus unserem Körper hinausfließen. Dabei umfängt uns die liebevolle, tröstende und segnende Hand Gottes.
Nach einer kurzen Weile, können wir uns frei und erquickt aufrichten, die Hände flach wie zum Gebet, weit gestreckt über unseren Kopf zusammenführen, erneuten tief ein- und ausatmen, in Stille oder mit eigenen Worten, Gott für seine Vergebung und Liebe danken.

wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
as we forgive those who sin against us.
sicut et nos dimittimus debitoribus nostris.
ὡς καὶ ἡμεῖς ἀφήκαμεν τοῖς ὀφειλέταις ἡμῶν·

Mit geschlossenen Beinen winkeln wir unsere Arme links und rechts vom Rumpf an, halten dabei die Handflächen nach oben und drehen uns mit beiden Füßen fest auf dem Boden stehend, entspannt und so weit wie möglich nach links. Der Kopf und unser Blick folgt der Drehrichtung. Während wir dabei tief einatmen, rufen wir uns (einen) Menschen ins Gedächtnis, welchen wir aus tiefstem Herzen unsere Hände im Frieden reichen möchten. Wir drehen uns nach rechts, atmen aus und sprechen die achte Zeile des Gebets.
Diese Übung können wir mehrfach wiederholen und so durchaus mehreren Menschen geistig im Frieden begegnen, sie segnen und Gottes Beistand und Leitung anvertrauen.

Und führe uns nicht in Versuchung,
Save us from the time of trial,
Et ne nos inducas in tentationem,
καὶ μὴ εἰσενέγκῃς ἡμᾶς εἰς πειρασμόν,

Während wir erneut tief einatmen, führen wir den linken Fuß zum rechten Knie, verlagern entsprechend unser Körpergewicht auf das durchgestreckte rechte Bein und halten die Balance.
Unsere Arme nehmen wir nach oben und legen unsere Hände mit den Innenhandflächen, bedeckend auf den Kopf. Wir atmen entspannt aus und sprechen den neunte Zeile.
Ausgerüstet mit dem Segen des Vaters, der Liebe des Sohnes und der Kraft des Heiligen Geistes, wagen wir es, uns den Versuchungen und Anfeindungen entgegenzustellen, nicht hochmütig, sondern vielmehr demütig unser Haupt bedeckend, halten wir die Balace und machen von unserer Unterscheidungs- und Entscheidungsfähigkeit Gebrauch.

sondern erlöse uns von dem Bösen.
and deliver us from evil.
sed libera nos a malo.
ἀλλὰ ῥῦσαι ἡμᾶς ἀπὸ τοῦ πονηροῦ.
Unserer Erlösung durch das Heilswerk unseres Herrn Jesus Christus gewiss, strecken wir während wir tief einatmen unsere Hände weit zum Himmel, legen dabei den Kopf in den Nacken und richten den Blick nach oben. Wir atmen aus und sprechen die neunte Zeile des Vaterunser.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit,
jetzt und in Ewigkeit.
For the kingdom the power, and the glory are yours
now and for ever.
    Quia tuum est regnum, et potéstas, et glória in sáecula.
    ὅτι σοῦ ἐστιν ἡ βασιλεία καὶ ἡ δύναμις καὶ ἡ δόξα εἰς τοὺς αἰῶνας.

Erneut nehmen wir die Ausgangsposition ein, atmen tief ein und sprechen, während wir ausatmen, mit Freude den Lobpreis des Herrn. Stellen wir uns dabei vor, wie wir ganz in goldenes Licht gehüllt, umfangen von der Allmacht und Liebe Gottes eins sind, mit Ihm durch Christus, dem Heiligen Geist und seiner ganzen wunderbaren Schöpfung.

Amen.
Amen.
Amen.
    Ἀμήν

Zum Ende des Zyklus falten wir achtsam die Hände vor unserer Brust, vergegenwärtigen uns Christi Gegenwart in unserem Leben und verneigen uns vor seiner heiligen Majestät.

Autor: Martin Weiher-Wolter
Textüberarbeitung: Daniel Weiher

Vaterunser: Lateinische Fassung nach der Vulgata-Übersetzung

Griechische Fassung nach dem Matthäusevangelium

Deutsche Fassung: Arbeitsgemeinschaft für liturgische Texte (Ökumenische Fassung)

Englische Fassung: English Language Liturgical Consultation